Haltung

Oft gestellte Fragen über Katzen (Teil 1)

Eine Katze starrt eine Biene an.

Wollten Sie schon immer mal wissen, warum Katzen keine Autofahrten mögen? Oder wie viele Kilometer eine Freigänger Katze in einer Nacht zurücklegen kann? Diese und weitere Fragen gehen wir in diesem Artikel auf den Grund.

Wieso mögen Katzen keine Autofahrten?

Katzen lieben ihr Revier und verlassen dieses nur ungern. Darüber hinaus leiden viele Katzen an der sogenannten Reisekrankheit, auch Kinetose genannt. Hierbei kann das Tier die passive Bewegung nicht verarbeiten. Um Ihre Katze mit dem Auto vertraut zu machen, ist eine positive, schrittweise und möglichst frühe Gewöhnung an dieses angeraten. Der Prozess beginnt bei einer sicheren Transportbox, die als Rückzugsort für Ihr Tier dienen sollte und auch Zuhause präsent sein sollte.

Welche Vorteile hat Freilauf für eine Katze?

Freilauf hat diverse Vorteile für die artgerechte Haltung einer Katze:

  • hohe Auslastung durch diverse Reize im Außenbereich
  • kaum Langeweile
  • viel Bewegung durch jagen, klettern und spielen
  • weniger Übergewicht
  • verbessert natürliche Anlagen und Fähigkeiten
  • Kontakt mit Artgenossen

Als Halter profitieren Sie ebenfalls von diesen Vorteilen, da Freigänger weniger beschäftigt werden müssen und weniger Arbeit machen. Wenn Ihre Katze zurückkommt, wird sie sich von den Eindrücken im Freien erholen und die Abenteuer im Schlaf verarbeiten. Dementsprechend wird ihr Mobiliar und Ihr eigener Schlaf weniger unter dem ausgeglichenen Tier leiden.

Warum bringt meine Katze Mäuse nach Hause und was kann ich dagegen machen?

Katzen haben einen Jagdtrieb, welchen sie nicht ablegen werden. Um sich von den körperlichen und mentalen Herausforderungen beim Jagen zu erholen, spielen die Tiere noch eine Weile mit ihrer Beute, bevor sie diese töten und damit die Jagd endgültig beenden. Häufig bringen die Vierbeiner ihre noch lebende Beute mit nach Hause. In diesem Fall sollten Sie die Beute retten, ohne dass ihre Katze dies bemerkt.

Den Grund für diese Handlung sehen viele darin, dass die Katze ihrem Halter ein Geschenk machen möchte. Eine weitere Theorie legt nahe, dass die Samtpfote ihrem Halter das Jagen beibringen möchte. Eine Katzenmutter versorgt ihrem Nachwuchs mit lebendigen Beutetieren, um instinktiv das Jagen und Töten zu vermitteln und das Überleben zu sichern. Jene Verhaltensweise überträgt der Vierbeiner nun auf seine Halter, die offensichtlich unfähig zum Jagen sind.

Wie verhindere ich, dass meine Katze Jungvögel frisst?

Den Jagdtrieb einer Katze können Sie nicht bändigen, aber in andere Bahnen lenken, indem Sie beispielsweise mit Ihrer Katze spielen. Darüber hinaus können Sie Ihre Katze gezielt von Mitte Mai bis Mitte Juli in den Morgenstunden im Haus lassen. Zu dieser Zeit sind Jungvögel überwiegend aktiv.

Die Gestaltung der Umgebung hat ebenfalls Auswirkungen auf den Schutz der Vögel. So sind diese in einem naturnahen Garten mit stacheligen Pflanzen und Versteckmöglichkeiten besser geschützt als in einer luftigen Hecke und auf offenen Rasenflächen. Die Kastration Ihrer Katze wird deren Streifzüge ebenfalls einschränken. Darüber hinaus sorgt weniger Nachwuchs automatisch für weniger Streuner, die sich selbst ernähren müssen.

Wie viel Kilometer läuft eine Freigänger Katze durchschnittlich?

Freigänger entfernen sich in der Regel bei einer kleinen Runde nur etwa 50 Meter von ihrem Haus. Zieht sich der Streifzug allerdings zu einer längeren Jagd oder einem Erkundungsgang, kann die Distanz zwischen einem halben und einem Kilometer von ihrem Zuhause liegen. Dabei hängt der Radius auch von Katze und Umgebung ab:

  • Kastrierte Katzen haben in der Regel ein kleineres Revier, da sie nicht nach Partnern suchen.
  • Stadtkatzen haben ein kleines Revier, das 1.500 bis 2.000 Quadratmeter umfasst.
  • Landkatzen haben ein größeres Revier, das bis zu 60.000 Quadratmeter umfassen kann.

Dementsprechend unterschiedlich ist auch die Distanz, die eine Katze zurücklegt. So kann eine unkastrierte Landkatze 10 Kilometer in einer Nacht zurücklegen.

Meine Freigänger Katze kommt nicht nach Hause – ab wann muss ich mir Sorgen machen?

Sie kennen Ihre Katze und deren Freigängerzeiten, die sich von Katze zu Katze unterscheidet. Manche bleiben tagelang draußen, während andere nach wenigen Stunden zurückkommen. Wenn Ihre Katze mit diesem Rhythmus bricht und länger fortbleibt als gewöhnlich, könnte etwas nicht stimmen. Die Gründe hierfür hängen von Ihrer Katze und der Umgebung ab:

  • An warmen langen Tagen bleiben Katzen ebenso gerne länger im Freien wie wir Menschen. Umgekehrt verbringt die Samtpfote ihre Zeit im Winter lieber an einem warmen Plätzchen im Haus.
  • Je nach Wohnort ist die Reviergröße unterschiedlich. Landkatzen bleiben daher häufig länger im Freien als Stadtkatzen mit kleinerem Territorium.
  • Nach einem Umzug kann es sein, dass Ihre Katze sich verlaufen hat.
  • Jungkatzen erkunden die Umgebung und müssen sich in ihrem Revier orientieren.
  • Unkastrierte paarungswillige Katzen und Kater dehnen ihre Streifzüge in Länge und Distanz gerne aus und bleiben bis zu einer Woche verschwunden, während sich ihr Besitzer Sorgen macht.
  • Ein Konflikt mit einer anderen Katze kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Nach einer verlorenen Auseinandersetzung trauen sich manche Vierbeiner nicht mehr nach Hause und bleiben teilweise monatelang verschwunden.

Warum laufen Katzen weg?

Wenn eine Katze wegläuft, kann das die unterschiedlichsten Gründe haben, die das sensible Tier in die Flucht schlagen:

  • weiteres Haustier oder Nachwuchs in der Familie
  • fehlende Aufmerksamkeit und Zuneigung
  • Revierprobleme
  • Hunde in der Nachbarschaft
  • Lärm durch Umbau etc.

Wie kann ich eine entlaufene Katze anlocken?

Wenn die eigene Katze verschwunden ist, können Rufen sowie bekannte Geräusche und Gerüche helfen. Rascheln Sie mit dem Trockenfutter, klopfen Sie gegen den Napf, lassen Sie den Spielball rollen. Suchen Sie mit diesen Geräuschen und Gerüchen die wahrscheinlichsten Aufenthaltsorte Ihrer Katze auf und haben Sie Geduld, wenn Sie Ihren Vierbeiner entdecken.

Welche Gefahren erwartet meine Katze draußen?

Freigänger haben mit diversen Gefahren zu tun. Hierzu zählen:

  • Verkehr
  • Giftköder
  • Rasenmäher
  • Gartenteiche und Freibad
  • enge Schächte
  • Elektrozäune und Stacheldraht
  • Vogelschutznetze
  • Feuerwerk

Welche Tiere können für meine Katze gefährlich werden?

Katzen sind neugierig und haben einen ausgeprägten Jagdinstinkt. Daher können ihnen giftige Tiere wie beispielsweise Erdkröten und Feuersalamander zur Gefahr werden. Die Stiche von Bienen und Hummeln können ebenso eine Gefahr darstellen, genauso wie aggressive Hunde. Wolf und Luchs sind natürliche Feinde von Katzen, deren Wege sich aber selten kreuzen. Für kleine Katzen und Kätzchen sind Marder, Fuchs, Uhu, Habicht und Steinadler gefährliche Tiere.

Die Nachbarkatze verprügelt meine Katze - was tun?

Katzen sind Individualisten und haben häufig Revierkämpfe. Daher sind Auseinandersetzungen mit der Nachbarkatze nicht selten. Besonders unkastrierte Kater machen sich gegenseitig das Leben schwer. Eine Kastration ist in diesem Fall ratsam, da sie das Revier verkleinert und Aggression sowie Kämpfe verhindert.

Grundsätzlich können Sie für Ihre Samtpfote Rückzugsmöglichkeiten schaffen und durch eine Katzenklappe einen permanenten Fluchtweg sicherstellen. Im Ernstfall sollten Sie mit Ihrem Nachbarn über Zeiten sprechen, um die Katzen abwechselnd ins Freie zu lassen. Wenn Sie die Streithähne in flagranti erwischen, gilt es, beide Tiere zu erschrecken und zu vertreiben und nicht aktiv in den Kampf einzugreifen.

Noch mehr Fragen?

Dies waren einige Fragen und Antworten zum Katzenverhalten draußen. Aber auch zum Katzenverhalten zuhause gibt es spannende Fragen und Antworten, die man als Katzenhalter wissen sollte. Lesen Sie hier Teil 2 unseres Beitrags!

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Eine Katze sitzt in einem Umzugskarton.
Eine Katze die eine Gurke anstarrt und dabei auf einem Teppich liegt.