Krallen schneiden beim Hund – so machst du es richtig

Du möchtest die Krallen bei deinem Hund schneiden? Für dich eine Mutprobe, für deine Fellnase ein unerklärliches Drama. Aber keine Sorge, mit ein bisschen Geduld (und vielleicht ein paar Leckerlis als Bestechung) wird es für euch beide entspannter. Nägel wachsen ein Leben lang und benötigen regelmäßige Pflege. Bei deinem Hund ist das nicht anders: Das Schneiden der Krallen ist für deinen Vierbeiner ebenso wichtig, wie eine Nagelpflege für uns als Menschen. Vernachlässigt man das Schneiden, kann es zu Fehlhaltungen, Entzündungen oder Verletzungen kommen.

In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du die Krallen deines Hundes ganz entspannt und ohne Stress kürzen kannst.

Muss ich meinem Hund die Krallen schneiden? Und wenn ja, wie oft?

Wenn sich die Krallen deines Hundes nicht auf natürliche Weise abnutzen, empfiehlt es sich, selbst Hand anzulegen. Zu lange Krallen können Schmerzen verursachen, die Haltung und den Gang deines Hundes beeinträchtigen und sogar zu Verletzungen führen.

Anzeichen, dass die Krallen zu lang sind:
✔ Du hörst ein Klacken auf harten Böden.
✔ Die Krallen berühren den Boden, wenn dein Hund steht.
✔ Dein Hund läuft unsicher oder vermeidet bestimmte Bewegungen.

Die Häufigkeit des Krallenschneidens hängt von mehreren Faktoren ab, wie der Aktivität deines Hundes, dem Untergrund, auf dem er läuft, und der natürlichen Abnutzung. Allgemeine Richtwerte:

🐾 Alle 2–4 Wochen → Bei wenig Bewegung oder weichen Untergründen (z. B. Rasen, Teppich).
🐾 Alle 4–6 Wochen → Bei moderater Bewegung auf wechselnden Untergründen.
🐾 Seltener oder gar nicht → Wenn dein Hund viel auf harten Böden (z. B. Asphalt) läuft und sich die Krallen natürlich abnutzen.

Wenn du dir unsicher bist, frage im Zweifel deinen Tierarzt. So erkennst du mit der Zeit besser, wann und wie oft die Krallen deines Lieblings geschnitten werden müssen.

So schneidest du Hundekrallen sanft und sicher

Das Wichtigste vorweg: Beim Schneiden der Krallen solltest du darauf achten, diese nicht zu sehr zu kürzen. In den Krallen sind Nerven und Blutgefäße, welche du leicht verletzen kannst. Bei hellen Krallen sieht man die Blutbahn deutlich. Bei dunklen Krallen schafft das Durchleuchten mit einer Taschenlampe im Vorfeld Abhilfe. In der Mitte der Krallenfläche lässt sich ein dunkler Punkt erkennen. Kurz vor diesem solltest du das Krallenstutzen einstellen.

Der perfekte Schnitt erfolgt unmittelbar vor den Blutgefäßen. Um dorthin zu gelangen, schneidet man die Krallen Stück für Stück in etwa einen Millimeter dünnen Scheiben ab. Je näher man an die Blutgefäße kommt, desto dunkler wird die Kralle in der Mitte. Die Wolfskralle ist der fünfte Zeh. Er befindet sich an den Hinterläufen mancher Hunde. Diese Kralle hat keinen Bodenkontakt und reibt sich nicht ab. Das kann zu Verletzungen führen. Auch sie muss daher geschnitten werden.

Beim Schneiden ist außerdem zu beachten, dass die Kralle nicht gequetscht wird. Meist ist die Form der Krallenschere rund, um sich ideal an die Kralle anzupassen. Man setzt die Nagelschere an und knipst ein kleines Stück der Kralle ab. Nach dem Schneiden sollte man seinen braven Vierbeiner für seine Mitarbeit belohnen. Bei unruhigen Tieren bietet sich ein Hundeleckerli nach jeder Kralle an.

Ab welchem Alter sollte ich die Krallen meines Hundes schneiden?

Hast du das Glück, einen wundervollen Wurf Welpen begrüßen zu dürfen? Dann kann sich ein Kürzen der Krallen kurz nach der Geburt anbieten. Somit beugst du vor, das die übermütigen Fellknäule ihre Mutter nicht beim Trinken verletzen. Danach ist es vorteilhaft, den jungen Hund mit dem Krallenschneider vertraut zu machen. Das Schneiden selbst sollte sich dabei in Grenzen halten. Die quirligen Tiere halten selten still. Damit ist die Gefahr einer Verletzung höher als der Nutzen.

Schneidest du die Hundekrallen selten oder beginnst zu spät, dehnen sich die Blutgefäße zunehmend in Richtung der Krallenspitzen aus. Dies erschwert ein Kürzen auf die gewünschte Länge, da man nur wenig abschneiden kann.

Je häufiger man die Krallen schneidet, desto mehr bildet sich der durchblutete Bereich zurück. Nach etwa zwei Wochen kannst du ein weiteres Stück der Krallen abschneiden. Dennoch zieht sich der Zeitraum zum Erreichen der idealen Länge hinaus. Vernachlässigt man die Pflege hingegen wieder, wachsen die Blutgefäße weiter.

Bei einer regelmäßigen Pflege hingegen wirkt man dem Ausbreiten der Blutgefäße entgegen.

Worauf sollte ich noch achten, wenn ich eine Krallenschere für Hunde benutze?

Wichtig ist, wie bei jeder pflegenden Anwendung, eine ruhige und entspannte Atmosphäre, bei der man sich bewusst Zeit für seinen Vierbeiner nimmt. Eine weitere Voraussetzung für ein sicheres und sauberes Schneiden sind scharfe Klingen. Diese vermeiden, dass die Kralle reißt oder splittert.

Vorteilhaft ist es, die Krallenspitze schräg von unten zu schneiden. Mit einer Präzisionsklinge gelingt ein gutes Schneiden mit genauem Schnitt im idealen Schneidewinkel.

Kann ich einfach meinen eigenen Nagelknipser verwenden?

Bitte nicht! Das Krallenschneiden ohne einen speziellen Krallenschneider kann deinen Hund verletzen. Hunde haben dickere, rundere Krallen als Menschen, und ein herkömmlicher Nagelknipser kann die Krallen eher quetschen oder splittern lassen, anstatt sie sauber zu schneiden.

Vorteile der Krallenschere liegen in einer unabhängigen und kostengünstigen Nutzung ohne Tierarzt oder Hundesalon. Eine Schere arbeitet schnell, präzise und ohne Motorengeräusche oder Vibration. Allerdings muss sich eine Routine bei der Krallenpflege für dich und deine Fellnase einstellen. Zudem sind Verletzungen möglich.

Sollte ich die Krallen meines Hundes von einem Tierarzt schneiden lassen?

Grundsätzlich kann man Hundekrallen selbst schneiden. Besonders bei hellen Krallen ist dies leicht möglich, da sich die Länge aufgrund der sichtbaren Blutgefäße gut abschätzen lässt.

Vierbeiner mit dunklen Krallen stellen so manche Hundehalter vor eine Herausforderung. Kürzt man zu viel, besteht eine Verletzungsgefahr, da man die Blutgefäße und Nerven verletzen kann. Dies fügt deinem Vierbeiner Schmerzen zu und führt schlimmstenfalls zu einer Entzündung oder Infektion.

Ist deine Fellnase mit dem Schneiden nicht einverstanden und kooperiert dementsprechend nicht gerne, dann gib ihn bei Unsicherheit oder Problemen in kundige Hände. Ein guter Weg ist es auch, dir es vom Tierarzt einmal zeigen zu lassen, wie man es richtig machst – dann kannst du das Krallenschneiden zukünftig selbst übernehmen.

Wie viel kostet es, Hundekrallen beim Tierarzt schneiden zu lassen?

Das Krallenschneiden beim Tierarzt kostet in der Regel zwischen 10 und 30 Euro, je nach Tierarztpraxis und Region. Der Preis kann auch etwas höher sein, wenn zusätzlich eine Untersuchung oder andere Leistungen erforderlich sind. Am besten fragst du direkt bei dem Tierarzt deiner Wahl nach den genauen Kosten.

Dein Hund hat Angst, wenn du ihm die Krallen schneidest? Das hilft ⬇️

Im Idealfall gewöhnst du deinen Vierbeiner von klein auf an die Nagelpflege.

Ist dies nicht möglich, helfen folgende Tipps, Ängste zu beseitigen:

• Eine positive Einstellung und Atmosphäre zu schaffen, ist die Grundvoraussetzung für Erfolg. Ist man selbst unsicher oder hat eigentlich gerade keine Zeit? Dies spürt deine kleine Fellnase und wird unentspannt.
• Das Krallenschneiden sollte zu einem positiven Erlebnis werden. Hierfür benötigen du und dein Hund vor allem Geduld. Lob und Leckerli tragen zu einer positiven Annäherung bei.
• Zuerst lässt man das Tier sein Pfötchen geben. Täglich wird der Zeitraum verlängert, währenddessen man die Pfote in der Hand hält.
• Zusätzlich kannst du deinen Vierbeiner mit der Krallenschere vertraut machen. Wichtig ist, dass das Tier sich selbst nähert. Man lässt es schnüffeln und baut den Krallenschneider in Spiele ein.
• Auch an das Geräusch der Schere kann man den Vierbeiner gewöhnen. Hierzu kann ein Zahnstocher in der Nähe des Hundes zerschnitten werden.

Fruchten all diese Maßnahmen nicht, kann neben dem Tierarzt auch ein Hundesalon weiterhelfen. Möglicherweise schafft auch eine andere Alternative Abhilfe.

Welche Alternativen gibt es zu einer Krallenschere für den Hund?

Werkzeuge wie die TRIXIE Krallenschere lassen sich für die unterschiedlichsten Hunderassen nutzen. Hierzu werden sie in unterschiedlichen Größen und Formen angeboten. Außerdem gibt es unterschiedliche Alternativen zu einer Krallenschere. Je nach Größe des Tieres können diese sinnvoller sein.

Dazu gehören beispielsweise:

• Krallenschleifer: Produkte wie der TRIXIE Krallenschleifer funktionieren wie eine automatische Feile. Er hat den Vorteil einer geringen Verletzungsgefahr. Nachteilig wirkt sich die Lautstärke sowie die Vibration aus, an welche man den Vierbeiner gewöhnen sollte. Zudem ist wichtig, dass das Tier beim Schleifen stillhält. 
• Feile: Eine mechanische Feile kann eine weitere Möglichkeit sein, um Hundekrallen zu kürzen. Allerdings dauert dies eine Weile. Zudem können empfindliche Tiere die Vibration als unangenehm empfinden.
• Krallentrimmer: eignen sich besonders für kleinere Hunderassen.
• Nagelknipser: Diese Knipser für Vierbeiner bieten sich bei Haltern mit wenig Erfahrung an. Sie funktionieren wie eine Guillotine. Eine Schutzvorrichtung verhindert, dass man die Krallen zu weit abschneiden kann.

Manche Hundebesitzer fragen sich, ob eine Krallenschere oder Krallenzange besser für ihr Haustier ist. Tatsächlich werden beide Begriffe von den Herstellern verwendet und das kann für Verwirrung sorgen. Tatsächlich handelt es sich aber um das gleiche Produkt.

Fazit: Mit Liebe, Geduld und Vertrauen zum Erfolg beim Krallenschneiden

Das Schneiden der Krallen ist ein wichtiger Teil der Hundepflege, den du nicht vernachlässigen solltest. Es sorgt dafür, dass deine Fellnase schmerzfrei läuft und sich wohlfühlt. Ob du es selbst machst, oder den Tierarzt um Hilfe bittest, bleibt dir überlassen. Wichtig ist, dass du regelmäßig auf die Krallenlänge deines kleinen Freundes achtest und mit Geduld und Sorgfalt vorgehst, dann steht dir und deinem Vierbeiner keine Kralle mehr im Weg.