Sommer, Sonne, Eiscreme – was gibt es Schöneres? Du schleckst genüsslich an deinem Eis, und dein Hund schaut dich mit diesen großen, bettelnden Augen an. „Nur ein kleines Stückchen? Bitte?!“ Aber Moment mal – dürfen Hunde Eis essen?
Die Antwort ist: Jein. Während spezielles Hundeeis die perfekte Abkühlung bietet, ist dein eigenes Lieblingseis für den Hund keine gute Wahl. Also, bevor du deinem Vierbeiner eine Kugel Schokolade oder Vanille spendierst, klären wir, welches Eis erlaubt ist, was tabu bleibt und wie du deinem Hund eine sichere, leckere Erfrischung gönnen kannst!
Warum ist normales Eis nicht für Hunde geeignet?
Herkömmliches Speiseeis besteht zu einem großen Anteil aus Zucker, Laktose und Fetten. Viele Sorten bestehen weiterhin auch aus Kakao oder Schokolade. Das alles sind Zutaten, die im Verdauungssystem des Hundes Probleme bereiten können.
Besonders vorsichtig solltest du bei Eis mit Süßungsmitteln wie Xylit sein. Selbst kleinste Mengen an Xylit können zu schweren Vergiftungen bei Hunden führen.
Also: Nicht immer ist Teilen gut.
Welches Eis dürfen Hunde essen?
Wenn du deinem Hund eine kühle Erfrischung gönnen möchtest, eignet sich sogenanntes Hundeeis. Dieses gibt es im Handel zu kaufen (gefroren oder zum Selbermischen) oder lässt sich auch selbst herstellen.
Die Geschmacksrichtungen sind dabei natürlich komplett auf Hunde abgestimmt: Hundeeis ist nicht süß wie menschliches Eis, auf Zucker sollte eher verzichtet werden. Hier geht es viel mehr um den kühlen Genuss.
Anstelle von Milch und Zucker wird beim Hundeeis hauptsächlich laktosefreier Joghurt, Quark oder Wasser verwendet. Es gibt viele Obstsorten, die als Vitamin-Lieferanten infrage kommen und auch ihre Verwendung im Hundeeis finden. Besonders gerne mögen Hunde:
- Bananen
- Mango
- Melonen
- Äpfel
- Beeren (z.B. Heidelbeeren)
Des Weiteren werden besonders hundetypische Zutaten verwendet wie beispielsweise:
- Fleischbrühe
- Leberwurst
- Thunfisch
- Käse
- Gehacktes vom Rind
- Pürierte Rinderleber
- Geflügelherzen
Lust, dein eigenes Eis herzustellen? Rezepte findest du in unserem Ratgeber Hundeeis selber machen.
Besonders für Allergiker-Hunde ist ein selbst gemachtes Hundeeis oft die bessere Alternative, da der Hundebesitzer dann genau weiß, welche Bestandteile im Eis verarbeitet wurden. Somit kann auf allergieauslösende Zutaten verzichtet werden und der Hund kann sich im Sommer trotzdem abkühlen.
Dürfen Hunde Eis zur Abkühlung essen?
Ja, Hundeeis hilft tatsächlich beim Kühlen! Wir Menschen können schwitzen und der Schweiß sorgt für eine Abkühlung auf der Haut. Hunde haben in dem Sinne keine Schweißdrüsen, höchstens ein paar unter den Pfoten. Damit können sie auf keinen Fall den gesamten Wärmehaushalt regulieren.
Wenn Hunden zu warm ist, beginnen sie zu hecheln. Das ist die einzige Möglichkeit für sie, die Wärme aus dem Körper zu leiten. Dadurch ist es bei hohen Temperaturen hilfreich für die Vierbeiner, wenn sie mit der Zunge ein kühles Hundeeis schlecken können.
Weiterhin kann mit der Gabe von Hundeeis auch die Langeweile bekämpft werden. Große Aktivitäten jenseits der 25°-Marke sind mit Hunden nicht möglich. Mit einem Eis speziell für Hunde können sie sich aber etwas beschäftigen.
Vertragen Hunde Eis?
Natürlich sollte dem Hund auch bei hohen Temperaturen keine Riesenportion Eis gegeben werden, auch wenn es sich um ein spezielles Hundeeis handelt. Hat dein Vierbeiner noch nie Eis bekommen, ist es ratsam mit einer kleinen Portion zu beginnen.
Ein Anhaltspunkt kann das Verhalten des Hundes im Winter sein. Viele Hunde freuen sich über Schnee und tollen darin ausgelassen herum. Verspüren sie nach dem Toben Durst, fressen viele Tiere den Schnee. Wer bemerkt, dass sein Hund anschließend von Durchfall geplagt wird, sollte das auch im Sommer bei der Gabe von Hundeeis bedenken.
Zu viel Kälte auf einmal kann bei einigen Tieren Magenschmerzen und Durchfall auslösen. Das trifft umso mehr zu, wenn der Hund sowieso unter einer Gastritis oder einer gestörten Magen-Darm-Funktion leidet. Dann sollte jegliche Gabe von Eis unterlassen werden.
Wie viel Eis dürfen Hunde pro Tag essen?
In erster Linie kommt es dabei auf das Körpergewicht des Hundes an. Logisch, dass ein Dackel von der Menge her weniger Hundeeis bekommen sollte als ein Schäferhund. Für einen mittelgroßen Hund wird ca. 100 ml Eis gerechnet. Alle anderen Hunde sollten entsprechend mehr oder weniger bekommen.
Allerdings sollte auch daran gedacht werden, dass dem Hund das Eis nicht wie normales Futter einfach nur in seinen Fressnapf gelegt wird. Dann würde er es womöglich hinunterschlingen oder zerkauen. Das Eis essen soll möglichst eine längere Beschäftigung sein und idealerweise geleckt werden.
Wie füttert man Hundeeis?
Hunde haben Spaß daran, sich das Futter zu erarbeiten. Bei der Gabe von Hundeeis können sich Hundebesitzer das zu Herzen nehmen und es dem Tier nicht zu einfach machen.
Im Handel gibt es spezielle Formen zu kaufen, in die das fertige Eis hineingedrückt wird. Dabei bieten sich weiche Silikonbehälter an, die auch Hundeschnauzen standhalten. Schmale längliche Öffnungen sind ideal, damit der Hund das Eis wirklich mit der Zunge ableckt.
Solche Behälter können aber auch schnell selbst hergestellt oder umfunktioniert werden. Ein kleiner Coffee To-Go-Becher tut es auch, damit sich der Hund mit dem Hundeeis vergnügen kann. Auch ausgediente Joghurt-Becher können mit dem Eis gefüllt werden.
Dürfen Hunde Eiswürfel essen?
Manche Hundehalter setzen auf die schnelle Lösung und geben ihrem Liebling einfach Eiswürfel aus dem Gefrierfach oder sogar ganze Eisstücke von der Truhenwand. Die meisten Tierärzte oder Ernährungsspezialisten raten aber davon ab. Besonders Eiswürfel können unkontrolliert verschluckt werden und dadurch einen tierärztlichen Notfall hervorrufen.
Auch haben Eiswürfel nichts im Trinkwasser der Hunde zu suchen. Es ist richtig, dass Hunde in der Hitze sehr viel trinken sollen. Aber wenn der Vierbeiner zu hastig trinkt, können die Würfel mit verschluckt werden. Hundehalter sollten daher ihrem Tier mehrmals am Tag frisches und kaltes Wasser anbieten. Wenn du Eiswürfel zur Kühlung nutzt, lasse diese vorher erst schmelzen, bevor die die Schüssel deinem Hund anbietest.
Wer das nicht leisten kann, sollte eventuell über einen sogenannten Trinkbrunnen für Haustiere nachdenken. Mithilfe eines Stromanschlusses wird das Wasser permanent in Bewegung gehalten und wirkt dadurch immer erfrischend kühl.
Fertiges Eis oder Eismischungen für Hunde?
Einige Anbieter, z.B. BARF-Läden, die über Kühltruhen verfügen, verkaufen Hundeeis im gefrorenen Zustand. Das ist natürlich super praktisch: Einfach rausnehmen und losschlecken!
Da die Einhaltung der Kühlkette Kosten verursacht, haben einige Hersteller auch Eispulver in verschiedenen Geschmacksrichtungen entwickelt. Dieses Pulver kannst du zuhause für deinen Hund zubereiten.
Das Eispulver wird bei Bedarf mit einer bestimmten Menge Wasser aufgefüllt, gründlich gerührt und anschließend im Gefrierschrank eingefroren. Das Gemisch muss allerdings für mindestens 2-3 Stunden komplett im Eisschrank verweilen, bevor es dem Hund gegeben werden kann. Spontane Belohnungen fallen dadurch leider weg.
Fazit: Eis für Hunde – ja, aber mit Bedacht!
Ja, Hunde dürfen Eis essen – aber nicht jede Sorte! Industrieeis mit Zucker, Milch und Schokolade ist tabu, während selbstgemachte Hundeeis-Varianten aus Joghurt, Obst oder Fleischbrühe eine sichere Alternative sind.
Wenn du deinem Hund eine Abkühlung gönnen möchtest, achte darauf, dass das Eis frei von Zucker, Süßstoffen (besonders Xylit!), Laktose und künstlichen Zusätzen ist. Kleine Portionen sind okay, aber zu viel kann zu Bauchschmerzen oder Durchfall führen.
Die beste Lösung: Einfach selbst Hundeeis machen! So weißt du genau, was drin ist, und dein Vierbeiner kann an heißen Tagen ohne Risiko schlemmen.
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