Majestätisch, wachsam und mit einem Herz voller Loyalität: Der Akita Inu ist ein besonderer Hund. Wer sich auf diese stolze japanische Rasse einlässt, bekommt einen treuen Gefährten fürs Leben. In unserem Rasseportrait zeigen wir, was den Akita Inu so einzigartig macht – und worauf du achten solltest, bevor du dich für ihn entscheidest.
Steckbrief Akita Inu
Rasse | Akita Inu |
Herkunft | Japan |
Gewicht | Rüde: 30 - 40 kg, Hündin: 28 - 35 kg |
Größe | Rüde: 60 - 70 cm, Hündin 55 - 65 cm |
Alter | 10 bis 12 Jahre |
Charakter | selbstbewusst, mutig, treu, ruhig |
Fell und Farbe | kurzes Fell, Sesam, Rot oder gestromt |
Pflege | regelmäßige Fellpflege |
Bewegungsdrang | durchschnittlich |
Besonderheiten | wird als Wachhund eingesetzt |
Herkunft
Die Entwicklung der Rasse führt nach Japan. Dort hat der Akita Inu tatsächlich schon eine sehr lange Geschichte hinter sich. Der japanische Urtyp wurde ursprünglich als Wachhund gezüchtet. Hier wurde die Züchtung in der Präfektur Akita durchgeführt und daher stammt auch der Name der Rasse. Der Arbeitshund hat sich in vielen Bereichen des Lebens bewährt. Neben seinen Aufgaben als Wachhund wurde er auch in der Jagd eingesetzt. Vor allem die Kragenbären haben in der Region viel Unheil angerichtet und wurden durch den Hund gejagt und erlegt.
Nicht ganz so schön ist die Geschichte des Hundes in Bezug auf Hundekämpfe. Durch seine Kraft und Gehorsamkeit wurde er teilweise in Japan gegen Geld bei Hundekämpfen eingesetzt. Die Menge der reinrassigen Akitas wurde jedoch im Weltkrieg stark reduziert.
Das weiche und warme Fell der Hunde wurde benötigt, um die Soldaten warmzuhalten. Nach dem Krieg wurde versucht, die Rasse wieder zu etablieren und es kam zusätzlich zu neuen Züchtungen und Rasseformen. Im FCI-Standard wird der Akita Inu nach wie vor als japanische Hunderasse geführt. Er gehört zur Gruppe 5 und wird hier bei den Spitzen und den Hunden vom Urtyp geführt.
Der berühmteste Akita Inu: Hast du den Film "Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft" gesehen? Er erzählt die wahre Geschichte von Hachiko, dem berühmtesten Akita Inu Nordjapans. Neun Jahre lang hat Hachiko am Bahnhof jeden Tag auf seinen bereits verstorbenen Halter gewartet – ein bewegendes Zeichen der grenzenlosen Treue.
Charakter
Der Charakter des Akita Inu ist ganz besonders außergewöhnlich. Er gilt als eine der Hunderassen, die eine sehr enge und feste Bindung zu ihrem Menschen entwickeln, den Fokus jedoch vor allem auf eine einzige Bezugsperson legen. Kindern gegenüber ist er freundlich. Fremde ignoriert er meist, solange diese in seinen Augen keine Bedrohung für sein Rudel darstellen.
Die hohe Intelligenz sorgt dafür, dass der Hund schnell lernt und auch besonders gelassen und kooperativ ist. Möchtest du mit einem Akita arbeiten, wirst du viel Freude haben. Der Begleithund konzentriert sich auf seine Aufgaben, führt diese immer wieder aus und ist damit ein verlässlicher Partner.
Beachte jedoch, dass die Hunde teilweise für die Jagd gezüchtet wurden. Das heißt, sie haben noch immer einen gewissen Jagdtrieb, den sie auch nicht ganz unterdrücken können. Ableinen ist daher erst dann empfehlenswert, wenn der Rückruf zu 100% sitzt.
Lebenserwartung
Die Lebenserwartung eines Akita Inu liegt in der Regel zwischen 12 und 15 Jahren. Dabei spielen Faktoren wie Ernährung, Haltung, Bewegung und genetische Veranlagung eine große Rolle. Gut gepflegte Akitas aus verantwortungsvoller Zucht können sogar ein wenig älter werden.
Rassetypisches Aussehen
Der Akita Inu gilt als sehr eleganter und würdevoller Hund voller Stärke und Energie. Das sind typische Eigenschaften für eine japanische Hunderasse, denn die Japaner legen bei ihrem Begleithund großen Wert auf seine Schönheit. Akitas erinnern durch ihren Körperbau an den Wolf. Auch genetisch ähneln sie noch sehr stark dem Wolf.
In Bezug auf das Fell sind allerdings sehr große Unterschiede zu erkennen. Das mittellange Deckhaar kann verschiedene Farben haben. Besonders weit verbreitet sind sesamfarbene Mischungen mit weißen Absätzen oder auch rötliche Töne. Aber wusstest du schon, dass es Akitas sogar ganz in Weiß gibt? Diese Züchtungen sind allerdings eher selten. Die Fellfarben haben aber immer den Urachiro, eine weiße Stromung am Körper, der Rute und auch im Gesicht.
Die Stehohren sind nach vorne gerichtet, während die Rute nach oben steht, aber eingerollt ist. Die Größe kann deutlich variieren. Es gibt Akitas, die eine Widerristhöhe von 70 cm erreichen, es gibt aber auch gut 10 cm kleinere Ausführungen.
Ernährung
Akita Inus wurden in Japan traditionell mit Fisch, Reis und Gemüse gefüttert – ein eher proteinreicher, naturnaher Speiseplan. Auch heute noch profitieren sie von einer Ernährung mit hohem Eiweißgehalt, möglichst ohne Getreide und künstliche Zusätze. Eine artgerechte Fütterung orientiert sich idealerweise an einem hohen Fleischanteil (mindestens 60–70 %) und enthält gesunde Fette sowie Gemüse als Ballaststoffquelle.
Akitas wissen es zu schätzen, wenn sie nicht täglich dasselbe Futter bekommen. Abwechslung in der Ernährung wird von ihnen gerne angenommen, gerne auch eine Mischung aus Trockenfutter, Nassfutter und frischen Lebensmitteln.
Viele Akitas reagieren sensibel auf bestimmte Inhaltsstoffe, insbesondere auf minderwertige Proteine, Füllstoffe wie Mais, Weizen oder Soja, sowie künstliche Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffe. Das kann sich äußern in Form von:
- Hautproblemen (Juckreiz, Schuppen)
- Verdauungsbeschwerden
- Allergien
Deshalb sind hochwertige Futtersorten oder auch selbst zusammengestellte BARF-Menüs (sofern sie gut geplant sind) besonders empfehlenswert.
Ebenfalls wichtig: Der Akita ist zwar kräftig, aber eher ruhig und gemächlich unterwegs – was bedeutet, dass er nicht besonders viel Energie verbrennt. Kalorienreiche Snacks oder zu große Portionen führen schnell zu Übergewicht. Deshalb sollte die Futtermenge an die Aktivität angepasst und regelmäßig überprüft werden.
Haltung & Platzbedarf
Aufgrund seiner Größe, Kraft und seines ausgeprägten Bewegungsdrangs eignet sich der Akita nicht für eine Haltung in beengten Stadtwohnungen. Am wohlsten fühlt er sich in einem Haus mit sicher eingezäuntem Garten, wo er sich frei bewegen und die Umgebung beobachten kann.
Als ehemaliger Jagd- und Wachhund liebt der Akita Inu ausgedehnte Spaziergänge – am liebsten in ruhiger, naturnaher Umgebung. Allerdings ist er kein Dauerläufer: Statt stundenlangem Jogging bevorzugt er moderate, aber interessante Runden, bei denen er schnüffeln und seine Umgebung erkunden kann.
Wichtig ist auch ein fester Rückzugsort im Haus, an dem der Akita ungestört ruhen kann. Diese Rasse ist sehr unabhängig – sie genießt Nähe, aber braucht auch Zeit für sich. Besonders nach aufregenden Tagen oder viel Trubel möchte der Akita dort seine Ruhe haben. Kinder sollten lernen, diesen Rückzugsort zu respektieren.
Reisen sind mit dem Akita Inu grundsätzlich möglich, er sollte jedoch langsam an längere Fahrten gewöhnt werden. Stundenlanges Sitzen im Auto entspricht nicht seinem Naturell – regelmäßige Pausen und ausreichend Platz sind daher wichtig.
Harmonie
Der Akita Inu ist ein ruhiger Hund, der in einer gefestigten Umgebung gerne für Harmonie sorgt – allerdings zu seinen Bedingungen. Er braucht Zeit, um seinen Platz im „Rudel“ zu finden, doch sobald er eine enge Bindung aufgebaut hat, ist er ein loyaler und verlässlicher Begleiter. Diese tiefe Loyalität kann mitunter in einen starken Schutztrieb umschlagen: Manche Akitas neigen dazu, sich zwischen „ihren Menschen“ und fremde Personen oder Hunde zu stellen – oder vermehrt zu bellen, um auf sich aufmerksam zu machen.
Eine konsequente, aber liebevolle Erziehung ist hier essenziell, um das Verhalten frühzeitig zu lenken und nicht zu verstärken. Wichtig ist, dass der Akita klare Regeln und eine souveräne Führung bekommt – mit Härte kommt man bei dieser sensiblen Rasse jedoch nicht weiter.
Auch mit anderen Haustieren ist ein harmonisches Zusammenleben möglich, wenn der Akita frühzeitig sozialisiert wird. Am besten funktioniert das, wenn er bereits im Welpenalter an andere Tiere – wie Katzen oder Zweithunde – gewöhnt wird. Eine spätere Sozialisierung kann aufgrund der hohen Eigenständigkeit der Rasse schwierig sein.
Zeitaufwand
Wenn du einen Akita Inu halten möchtest, solltest du genügend Zeit und Aufmerksamkeit für ihn einplanen. Diese stolze Hunderasse ist zwar eigenständig, aber sie genießt die Nähe zu „ihrem Menschen“ und möchte körperlich wie geistig ausgelastet werden.
Tägliche ausgedehnte Spaziergänge gehören für den Akita ebenso dazu wie gemeinsame Aktivitäten – ob beim Hundesport, beim Joggen oder auf Wanderungen. Doch reine Bewegung reicht nicht aus: Der intelligente Akita Inu liebt Herausforderungen und möchte auch geistig gefördert werden. Suchspiele, Mantrailing oder gezieltes Training sind ideal, um seinen klugen Kopf zu beschäftigen.
Rechne mit mindestens vier bis fünf Stunden am Tag, die du aktiv mit deinem Hund verbringen solltest – inklusive Bewegung, Beschäftigung und gemeinsamer Ruhephasen. Ein Akita will nicht nur ausgelastet, sondern auch ernst genommen werden
Erziehung
Das Zauberwort bei der Erziehung eines Akita Inu heißt Konsequenz – und zwar freundlich, klar und souverän. Diese Rasse ist intelligent, selbstbewusst und trifft gerne eigene Entscheidungen. Umso wichtiger ist es, dass dein Akita eine ruhige Führung bekommt, auf die er sich verlassen kann.
Akitas wollen nicht "gehorchen", weil man es von ihnen verlangt – sie folgen aus Überzeugung. Dafür brauchen sie klare Regeln, Fairness und Respekt. Wenn die Beziehung zwischen euch stimmt, ist der Akita durchaus bereit, mit dir als Team zu arbeiten.
Sehr zu empfehlen ist der Besuch einer positiv arbeitenden Hundeschule, idealerweise mit Erfahrung im Umgang mit selbstständigen Rassen wie dem Akita. Dort kannst du nicht nur professionell geführte Trainings absolvieren, sondern auch das Vertrauen zwischen dir und deinem Hund weiter stärken.
Wichtig: Auch zu Hause sollte das Training konsequent weitergeführt werden – denn gerade bei einem so charakterstarken Hund zahlt sich Geduld und Kontinuität langfristig aus.
Pflege
Die Fellpflege beim Akita Inu ist insgesamt unkompliziert, erfordert aber ein gewisses Maß an Regelmäßigkeit – vor allem während des Fellwechsels. Das dichte Doppelfell aus wetterfestem Deckhaar und weicher Unterwolle ist wasser- und schmutzabweisend sowie zum Teil selbstreinigend.
In der Regel reicht es aus, wenn du deinen Akita ein- bis zweimal pro Woche bürstest, um lose Haare zu entfernen, Knoten vorzubeugen und die Hautdurchblutung anzuregen. Viele Akitas genießen die Pflege mit der Bürste – vor allem, wenn sie von klein auf daran gewöhnt wurden.
Wichtig: Zwei Mal im Jahr – im Frühling und Herbst – wechselt der Akita große Mengen Unterwolle. In dieser Zeit solltest du deutlich häufiger zur Bürste greifen (täglich oder alle zwei Tage), um das Fell zu entlasten und Haarberge im Haus zu reduzieren.
Gesundheit
Es gibt einige rassetypische Krankheiten, sie sich im Laufe der Jahre durch die Zucht gebildet haben.
So neigt der Akita Inu zu den folgenden Erkrankungen:
- Sebadenitis
- Hüftdysplasie
- Kongenitales Vestibularsyndrom
- Unterfunktion der Schilddrüse
- Allergien
Die Sebadenitis ist eine Erkrankung der Haut, bei der sich offene Stellen bilden und der Hund starken Juckreiz bekommt. Oft werden diese Stellen schwer erkannt, da das dichte Fell darüber liegt. Beobachte deinen Hund genau und lasse ihn, bei auffälligem Verhalten, vom Tierarzt untersuchen.
Häufig gestellte Fragen
Ist ein Akita Inu für Anfänger geeignet?
Nein, der Akita Inu ist nicht für Anfänger geeignet. Er ist eigenständig, territorial und benötigt eine konsequente, erfahrene Führung sowie frühzeitige Sozialisierung.
Wie viel kostet ein Akita Inu?
Ein Akita Inu aus einer seriösen Zucht kostet in der Regel zwischen 1.500 und 2.500 Euro. Der Preis hängt von Zucht, Stammbaum und Gesundheitsvorsorge ab.
Dazu kommen die Kosten für die Erstausstattung sowie monatliche Kosten von 80-100€ für Futter etc.
Wie verträgt sich der Akita Inu mit anderen Hunden?
Der Akita Inu gilt als unverträglich mit gleichgeschlechtlichen Hunden. Eine frühe Sozialisierung ist entscheidend, um Konflikte zu vermeiden.
Ist der Akita Inu der richtige Hund für dich?
Der Akita Inu ist ein stolzer, ruhiger und loyaler Begleiter – aber nicht unbedingt ein Hund für jedermann. Wer sich für diese Rasse entscheidet, sollte sich der Verantwortung und den besonderen Ansprüchen bewusst sein. Diese Checkliste hilft dir bei der Entscheidung:
✅ Du hast Erfahrung mit anspruchsvollen Hunderassen
✅ Du kannst konsequent, ruhig und klar führen
✅ Du möchtest einen treuen, unabhängigen Begleiter
✅ Du hast Zeit für geistige & körperliche Auslastung
✅ Du lässt deinen Hund selten lange allein
✅ Du kannst mit empfindlicher Verdauung / Futterallergien umgehen
✅ Du bist bereit zur frühzeitigen Sozialisierung (auch mit anderen Tieren)
✅ Du schätzt einen ruhigen, aber wachsamen Hund
Wenn du diese Punkte mit Ja beantworten kannst, könnte der Akita Inu genau der richtige Hund für dich sein – eine stolze Seele mit Herz und Haltung.
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