Rassen

Kanaani

Eine Katze der Rasse Kanaani.

Aus grünen Mandelaugen blickt Sie die Kanaani-Katze aufmerksam an. Diese anmutige und verschmuste arabische Samtpfote ist eine hervorragende Kletterin und erkundet ihre Umgebung ebenso gerne in der Horizontalen wie Vertikalen. Woher die junge Rasse kommt und weshalb ein Garten und gemeinsame Zeit von Vorteil ist, erfahren Sie in diesem Artikel.

Steckbrief

  • Rasse: Kanaani-Katze
  • Herkunft: Israel
  • Gewicht: Kater 4 - 5 kg, Katze 3,5 - 4 kg
  • Größe: mittelgroß
  • Alter: bis zu 15 Jahren
  • Charakter: verschmust, anhänglich, klug, aktiv, temperamentvoll, auf den Menschen bezogen
  • Fell und Farbe: Halblanges Fell in Zimt, Schokoladenbraun, Creme, Falb mit schwarzen oder braunen Flecken
  • Pflege: aufwändig
  • Bewegungsdrang: normal
  • Besonderheiten: grüne Augen, schwarze Lefzen und Pfotensohlen, roter Nasenspiegel, drei schwarze Ringe um den Schwanz, schwarze Schwanzspitze, Aalstrich auf dem Rücken

Herkunft / Zucht

Ursprünglich entstand die Kanaani Katzenrasse in den 1990er Jahren in Israel. Dort kreuzte eine deutsch-israelische Künstlerin namens Doris Pollatschek heimische Falbkatzen, deren offizielle Bezeichnung Felis silvestris lybica lautet, mit diversen Hauskatzen.

Gut zu wissen: Die Kanaani Katzenrasse wurde erst im Jahr 2000 von der World Cat Federation anerkannt und gehört damit zu den relativ jungen Katzenrassen.

Einkreuzungen fanden beispielsweise mit folgenden Katzenrassen statt:

Die Bezeichnung Kanaan, die den Katzen ihren Namen gab, ist der biblische Titel für Palästina. Der Vorläufer der heute bekannten Rasse entstand aus einer Hybridisierung zwischen einer Wildkatze und einer Hauskatze.

Aussehen

Die elegante Kanaani-Katze läuft auf ihren langen Beinen anmutig umher. Ihr schlanker Körper wird durch ihre kräftige Muskulatur definiert. Die mittelgroßen Katzen sind schlank und bringen daher dreieinhalb bis vier Kilogramm auf die Waage. Ausgewachsene Kater wiegen zwischen vier und fünf Kilo.

Das Fell der Kanaani-Katzen hat wenig Unterwolle, ist kurz, mittel weich und liegt eng an. Typisch ist die Musterung, welche besonders durch die drei Ringe um den spitz zulaufenden Schwanz auffällt. Die schwarzen Lefzen bilden einen Kontrast zu den auffälligen grünen Augen und dem roten Nasenspiegel. Grundsätzlich lassen sich drei anerkannte Farben bei den Kanaani Katzen unterscheiden:

  • Schokoladenfarbene Fußsohlen und Schwanzringe (chocolate spottet tabby)
  • Ziegelrote Fußsohlen und zimtfarbene Schwanzringe (cinnamon spottet tabby)
  • schwarze Fußsohlen und Schwanzringe (seal spottet tabby)

Das braune Fell reicht von Beige bis hin zu einem Zimton. Es hat entweder eine klassische Musterung mit Tupfen oder aber eine Stromung. Die Tupfen sind waagrecht oder diagonal angeordnet und können Schwarz, Schokoladenbraun oder Zimtfarben sein.

Gut zu wissen: Erst im Erwachsenenalter kommt die grüne Augenfarbe der Katzen richtig zur Geltung. Jene kann zwischen Apfelgrün und Stachelbeere changieren. Gelbgrün ist ebenfalls möglich.

Auch der Kopf wirkt, genau wie der Körperbau, sehr elegant. Die Kopfform bildet ein breites Dreieck, das von großen, weit auseinander liegenden Ohren eingerahmt wird. Jene stehen aufmerksam nach oben und sind leicht behaart. Die leichte Wölbung der Stirn geht fließend in eine lange gerade Nase über, die zwischen den Wangenknochen liegt.

Charakter

Eine Kanaani-Katze ist ein freundlicher und treuer Begleiter. Die neugierigen und schlauen Tiere lieben es, gemeinsam zu spielen und dabei gefordert zu werden. Intelligenzspiele bringen die sportlichen Samtpfoten ebenso zur Zufriedenheit, wie gemeinsames Toben. Nach ausgiebigem Spiel wird Ihre anhängliche und treue Fellnase Streicheleinheiten einfordern. Lange verweilt sie allerdings nicht bei Ihnen, da sie durch ihr neugieriges Wesen auch die Umgebung erforschen möchte.

Diese selbstbewussten und edlen Tiere sind lernwillig und lieben es, Neues zu entdecken. Daher kann sie ihre Abenteuerlust in der Umgebung herumführen. Wie bei allen Katzen sind auch Kanaanis territorial veranlagt. In der Regel stecken die Samtpfoten ein klares Territorium ab und bewegen sich innerhalb dessen. Kater geraten häufiger in Streitigkeiten um ihr Revier als Katzen.

Lebenserwartung

Die Kanaani-Katzen haben eine hohe Lebenserwartung von bis zu 15 Jahren. Dies kann unter anderem an der schlanken, aber zugleich kräftigen Statur liegen. So schützen Muskeln und das Idealgewicht die Knochen und Gelenke der Samtpfoten. Sie selbst können den Tieren Gutes tun, indem Sie Überfütterung vermeiden.

Da Kanaani-Katzen besonders aktiv sind und einen ausgeprägten Bewegungsdrang haben, bietet sich ein Haus mit Garten an. Diverse Klettermöglichkeiten sind ideal, um die angeborenen Talente Ihrer Fellnase zu fördern und deren Geschicklichkeit immer wieder auf die Probe zu stellen. Durch ausgiebiges Toben bleiben die Katzen und Kater mental und physisch gesund und ausgeglichen. Kurze intensive Streicheleinheiten und eine gute Bindung zur Bezugsperson geben den Tieren Sicherheit und die nötige Liebe. Stress hingegen sollten Katzen ebenso meiden wie Menschen auch.

Ernährung

Katzen sind Beutetiere. Evolutionsbedingt fangen Wildkatzen ebenso wie wilde Hauskatzen mehrmals am Tag Mäuse oder andere kleine Lebewesen und vertilgen sie mit Haut und Haar. So bringen es wildlebende Hauskatzen auf acht bis 12 Mäuse täglich. Die ideale Fütterung von Kanaani-Katzen erfolgt, wie bei allen anderen Rassen auch, über den Tag verteilt in vielen kleinen Rationen. Barfen, also die Fütterung mit rohem Fleisch, Gemüse, etc. kann eine gute Option sein, um Ihrem Vierbeiner Abwechslung und eine ausgewogene Ernährung zu bieten. Auf diese Weise haben Sie die Möglichkeit, den Herstellungsprozess, die Menge und die Inhaltsstoffe exakt auf Ihr Tier abzustimmen.

Haltung & Platzbedarf

Bevor Sie sich diese Katzen ins Haus holen, sollten Sie wissen, dass Kanaani-Katzen viel Platz zum Toben benötigen. Idealerweise bieten Sie Ihrem tierischen Mitbewohner einen Garten mit Bäumen an. Alternativ sind selbst gebaute oder gekaufte Klettermöglichkeiten ein Muss. Alleinsein liegt den aufmerksamen und geselligen Kanaanis nicht. Sie bevorzugt ausgiebige Spieleinheiten und möchte am liebsten mit Ihnen gemeinsam Neues entdecken.

Die aktiven und intelligenten Tiere benötigen Beschäftigung und wollen sich austoben. Bei genügend Auslauf und Abwechslung können die Stubentiger auch sehr verschmust sein. Insgesamt haben sie einen ausgeglichenen Charakter. Langeweile kommt bei diesen Samtpfoten selten auf: Nach einer kurzen Streicheleinheit wenden sie sich neuen Abenteuern zu. Das bedeutet nicht, dass die Fellnasen auf Nähe verzichten könnten. Im Gegenteil; die freundlichen und anhänglichen Tiere sind treue Begleiter.

Kanaani-Katzen nutzen ihre langen Beine und Muskeln besonders gerne, um zu klettern. Daher sollten Sie wackelige Möbel ebenso sichern, wie Porzellan auf hohen Regalbrettern.

Harmonie

Die sanften und freundlichen Kanaani-Katzen sind familienfreundlich. Wichtig ist hierbei, den grundsätzlich ausgeglichenen Charakter der Tiere durch genügend Auslauf und Intelligenzspiele zu fördern und die Katzen zu fordern. Reine Kuschelkatzen sind Kanaanis allerdings nicht und sollten auch nicht zu Nähe gezwungen werden.

Wenn Sie einer Kanaani keine artgerechte Umgebung mit Abwechslung und Auslauf bieten, kann es sein, dass sich ungewünschte Verhaltensmuster ausbilden. Darunter würde neben der Katze besonders Ihre Einrichtung leiden.

Zeitaufwand

Kanaani-Katzen haben einen ausgeprägten Bewegungsdrang, der befriedigt werden muss. Bieten Sie Ihrem Tier genügend Möglichkeiten zum Klettern, Toben, Springen und Sprinten an. Darüber hinaus fordern Intelligenzspiele die Tiere. Sie werden staunen, welche Tricks und gemeinsame Aktivitäten mit Ihrer Samtpfote möglich sind.

Neben der gemeinsamen Beschäftigung sind Kanaani-Katzen grundsätzlich relativ pflegeleicht. Ihr Fell ohne Unterwolle bedarf keiner expliziten Pflege und darüber hinaus reinigen sich Katzen grundsätzlich selbst.

Erziehung

Wer einer Kanaani-Katze in die aufmerksamen grünen Augen blickt, sieht dem Tier seine Intelligenz bereits an. Die lernfreudigen und neugierigen Samtpfoten mögen mentale Herausforderungen. Daher bieten sich Intelligenzspiele als gemeinsamer Zeitvertreib ebenso an wie das Erlernen von Tricks. Besonders bei Hauskatzen bietet sich eine Erziehung samt dem Erlernen von Tricks an, um den aktiven Tieren einen mentalen Ausgleich zu bieten.

Darüber hinaus verstehen die intelligenten Tiere ein deutliches Nein relativ schnell. Besonders laut werden oder gar Gewalt anwenden ist bei Tieren Tabu. Stattdessen hilft es, Alternativen anzubieten. Wenn die Katze beispielsweise an der Couch kratzt, sollten Sie Ihr einen Kratzbaum anbieten und dessen Nutzung loben. Sie werden sehen, wie viel Sie durch positive Bestärkung erwirken können.

Pflege

Grundsätzlich benötigen die wenigsten Katzen eine aufwändige Pflege. Besonders wenn Sie Ihre Katze ins Freie lassen, ist in den warmen Monaten die Suche nach Zecken vorteilhaft. Aufgrund des kurzen, hellen Fells lassen sich Schädlinge schnell erkennen und leicht entfernen. Die Krallen der Tiere wetzen sich in der Regel von selbst ab und bieten den Bergsteigern einen guten Halt. Kürzen sollten Sie diese nur, wenn sie zu lang sind und Ihre Katze beim Gehen behindern.

Wenn sich zweimal jährlich der Fellwechsel Ihrer Katze ankündigt, haaren die Tiere vermehrt. Hier können Sie die Samtpfoten mittels Bürsten unterstützen. Auf diese Weise entfernen Sie die Haare schonend und verhindern zudem, dass sich diese im gesamten Haus verbreiten.

Gesundheit

Bisher sind keine rassetypischen oder erblich bedingten Krankheiten der Kanaani-Katzen bekannt. Dies kann neben ihrem robusten Wesen auch daran liegen, dass die Rasse noch sehr jung und daher weniger erforscht ist. Wie die meisten Katzen können auch Kanaanis von Schädlingen wie Ohrenmilben, Flöhen oder Zecken befallen werden. Typischen Katzenkrankheiten können Sie durch Impfungen vorbeugen.

Züchter

Kanaanis sind relativ selten. So gibt es in den USA nur einen und in Deutschland fünf Zwinger für sie. Beim Kauf einer Rassekatze sollten Dokumente und der Stammbaum vorhanden sein. Ein guter Züchter gehört einem Verein an und gibt seine Kätzchen nicht her, bevor diese mindestens acht Wochen alt sind. Er informiert sich eingehend darüber, ob Sie als Halter geeignet sind. Zudem wird er Ihnen alle Fragen beantworten und hilfreiche Tipps geben.

Kostenpunkt

Dem Deutschen Tierschutzbund zufolge belaufen sich die Ausgaben für eine Katze samt Ausstattung, Futter und Tierarztbesuche auf durchschnittlich knapp 42 Euro pro Monat. Kanaanis stellen, neben den Anschaffungskosten, keine Ausnahme dar. Rechnen Sie besonders zu Beginn aufgrund der Erstausstattung und den Immunisierungen mit höheren Kosten. Es bietet sich zudem an, Geld für das Alter zurückzulegen. Wie beim Menschen auch erkranken Katzen eher am Ende ihres Lebens.

Wenn dies Ihre erste Katze wird, sollten Sie sich über eine Grundausstattung Gedanken machen. Zu jener gehören neben dem passenden Futter auch zwei Näpfe.

Tipp: Katzen trinken von Natur aus nicht viel und mögen keine stehenden Gewässer. Dies ist besonders bei Trockennahrung problematisch. Ein Trinkbrunnen regt durch sein fließendes Wasser zum Trinken an und ist daher eine gute Investition.

Hinzu kommen diverse Intelligenzspiele und vielleicht ein Clicker, um Ihr Tier zu konditionieren. Des Weiteren sollten bequeme Schlaf- und Liegeplätze ebenso vorhanden sein wie ein Kratzbaum. Eine Katzentoilette ist ein Muss, wenn Ihre Samtpfote nicht kommen und gehen kann, wie sie möchte.

Welche Überlegungen sind notwendig, wenn ich mir eine Kanaani-Katze zulege?

Kanaani-Katzen sind wahre Akrobaten und haben einen hohen Bewegungsdrang. Die intelligenten Tiere benötigen Abwechslung und physische sowie psychische Herausforderungen. Zum Kuscheln kommen die familienfreundlichen Tiere eher kurz vorbei dafür aber häufiger. Insgesamt können die selbstbewussten Tiere mit ihrem offenen und neugierigen Wesen bei einer artgerechter Haltung Ihren Haushalt sehr bereichern.

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