Gesundheit & Pflege

Halskrause für den Hund – der perfekte Leckschutz!

Ein Hund mit einer weißen Halskrause sitzt draußen auf einer Blumenwiese.

Oje, wer humpelt denn da um die Ecke oder kommt frisch von der Kastration? Um die Wunde zu schützen und deN Hund am Kratzen und Lecken zu hindern, ist eine Halskrause als Leckschutz die sicherste Möglichkeit. Auf diese Weise kann die Wundheilung ihren Gang nehmen und eine Genesung rasch voranschreiten.

Was Sie dabei beachten sollten und wie Sie Ihren Hund an eine Halskrause gewöhnen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Wann sollte ein Hund eine Halskrause tragen?

Der Einsatz einer Halskrause für den Hund ist immer dann sinnvoll, wenn ein Tierarzt dazu rät. Dies ist meist bei geklammerten oder genähten Verletzungen der Fall. Eine Halskrause wird als Leck- oder Kratzschutz für Wunden verwendet.

Hunde, die unter einer Hautkrankheit leiden und sich ständig kratzen, können mit einem Hundekragen ebenfalls vor Verletzungen bewahrt werden.

Auch gut trainierte Hunde geben einem Juckreiz nach. Gerade nach einer Operation oder bei ständigem Kratzen kann dies fatale Folgen haben. So werden Hunde nach einer Operation teilweise wieder eingeliefert, da sie die Wundnaht geöffnet haben.

Ein Schutzkragen sollte auch bei oberflächlichen Wunden zum Einsatz kommen, wenn diese entzündlich oder besonders tief sind. Beispiele hierfür sind:

  • Hotspots
  • allergischer Juckreiz
  • Schürfwunden
  • Bissverletzungen

Kleine Verletzungen und Entzündungen an sensiblen Stellen, wie dem Kopf oder den Pfoten, können ebenfalls einen Schutzkragen erfordern.

Wie lange kann eine Halskrause für den Hund getragen werden?

Erst wenn die Naht verheilt ist, hat die Halskrause ihren Zweck erfüllt. Hier gilt die Regel, die Krause lieber eine Woche zu lange, als eine Minute zu kurz zu tragen. Reißt die Wunde wieder auf, beginnt die ganze Prozedur von Neuem.

Generell sollte die Krause in regelmäßigen Abständen abgenommen werden, um den Hals des Tieres auf Druckstellen, verfilztes Fell etc. zu kontrollieren. Bei einer langen Tragedauer sollte die Pflegeroutine entsprechend angepasst werden. Kämmen und Kontrolle gegen Ungeziefer kann dem Vierbeiner Erleichterung bringen.

Wirkliche Alternativen zur Halskrause für einen Hund gibt es für viele Wunden nicht. Aber eine Kombination mit weiteren Hilfsmitteln kann Sicherheit bringen. Dies können beispielsweise sein:

  • OP-Body
  • Maulkorb
  • Socken oder Pfotenschuh
  • Wundsprays, z.B. von Canosept

Wie kann ich meinen Hund an eine Halskrause gewöhnen?

Idealerweise gewöhnt man seine Fellnase schrittweise im Vorfeld an das Tragen einer Halskrause.

Dabei sollte sich das Tier selbstständig nähern, es sollte eine positive Atmosphäre herrschen und viele Leckerlis verteilt werden. Das haarige Familienmitglied sollte die Halskrause keinesfalls als Strafe verstehen oder mit negativen Reaktionen in Verbindung bringen.

Daher kann man die Halskrause bereits im Vorfeld immer mal wieder für einen Zeitraum anlegen, den Hund knuddeln und mit Leckereien verwöhnen.

Wie wird eine Halskrause für den Hund richtig angelegt?

In der Regel haben die meisten Halskrausen kleine Schlaufen an der Innenseite. Durch diese kann man ein schmales Halsband ziehen. Somit wird eine stufenlose Einstellung ermöglicht, die sich an den Halsumfang anpassen lässt. Manche Modelle lassen sich durch Klettverschlüsse oder Druckknöpfe schließen.

Beim Anlegen ist es wichtig, weder zu viel noch zu wenig Spielraum bei dem Halsumfang zu lassen.

Sollte mein Hund die Halskrause auch nachts tragen?

Besonders nachts oder zu anderen Zeiten, in denen man die Fellnase nicht im Blick hat, ist eine Schutzkrause Gold wert. In diesen Stunden hat der Vierbeiner die größte Möglichkeit, dem Jucken und Piksen durch Kratzen nachzugeben und so die Wunde zu vergrößern.

Bei der Nutzung einer Halskrause für den Hund sollte man beachten, dass diese fest sitzt und dass sich das Tier nicht in einem unbeobachteten Moment befreien kann.

Was sind die Vor- und Nachteile einer Halskrause für den Hund?

Die Vorteile einer Halskrause liegen im Schutz des Hundes. Trägt er die Krause, kann er seine offenen Wunden nicht lecken oder einem Juckreiz nachgeben. Dies ermöglicht eine Wundheilung.

Nachteile liegen in der eingeschränkten Bewegung und Sicht, der Orientierungslosigkeit sowie der Verstärkung von Geräuschen. Zudem kann ein Hund mit Trichterhalskrause die Möbel und Umgebung mit dem Trichter zerkratzen. Ein Spaziergang oder ein Spiel sind mit einer herkömmlichen Halskrause kaum möglich. Diese fehlenden Anreize können sich negativ auf das Gemüt der Fellnase auswirken.

Was für Arten von Halskrausen für den Hund gibt es?

Halskrausen unterscheiden sich hinsichtlich Form, Material und Größe. Natürlich ist der Wundschutz am wichtigsten. Dennoch sollten bei der Wahl der Halskrause für den Hund auch weitere Aspekte berücksichtigt werden.

1. Der klassische Trichter

Der sogenannte Trichter ist die klassische Halskrause, welche bereits seit den 1950er-Jahren eingesetzt wird. Vor allem bei Kopfverletzungen wird verhindert, dass das Tier sich an Möbeln oder mit der Pfote wund reibt. Zudem ist dies der sicherste Leckschutz und von der Fellnase selbst kaum zu öffnen.

Nachteile liegen in einer fehlenden stufenlosen Einstellung. Zudem kann das Tier nicht ohne Hilfe essen und trinken. Gerade im Sommer staut sich Wärme innerhalb des Trichters. Durch ihn wird die Sicht und Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Überdies werden Geräusche verstärkt oder abgelenkt, was dem Vierbeiner Ortungsmöglichkeiten nimmt. Dies macht den Trichter bei den meisten Tieren unbeliebt.

Gerade für kleine Hunde werden häufig weiche Materialien verwendet, welche ein geringes Gewicht aufweisen. Diese sogenannten Softkrausen sind aus Nylon-, Schaumstoff oder anderen Textilien angefertigt. Die Stofftrichter sind weniger biegsam und werden mittels eines Klettverschlusses verbunden.
Viele Hunde erkennen dies und öffnen die Krause. Große Hunde gelangen durch Umbiegen der Krause unter Umständen dennoch an ihre Wunden.

2. Aufblasbare Halskrause

Ist die Halskrause aufblasbar, so liegt sie als dicker Ring um den Hals des Tieres. Somit wird eine Bewegungsfreiheit des Kopfes verhindert. Auch mit den Krallen gelangt das Tier nicht an die Krause. Vorteile liegen in der geringeren Bewegungseinschränkung. Zudem kann die Fellnase selbstständig essen und trinken. Die Halskrause ist leicht und ohne harte Ränder. Somit gibt es keine Druckstellen.

Leider eignet sich die aufblasbare Halskrause nicht bei jeder Wunde. Akrobatische Hunde können teilweise trotz Krause die Wundstelle erreichen. Zudem ist die Halskrause bei Verletzungen im Kopfbereich wirkungslos. Sollte unbemerkt Luft entweichen, bietet die Krause keinen Schutz mehr. Eine aufblasbare Halskrause ist beispielsweise für einen Hund sinnvoll, der sich an den Vorderbeinen verletzt hat.

3. Mondhalskrause

Eine Mondhalskrause besteht aus Schaumstoff. Je nach Modell kann sie in Trichterform oder als flache, kreisrunde Option erworben werden. Vorteile liegen in dem großen Abstand, welcher das Tier schützt. Zudem ist der Tragekomfort hoch und die Krause weniger irritierend, wodurch sich der Hund leichter orientieren kann. Nachteile haben kleine Hunde, bei denen der Kragen über den Boden schleift.

Ebenfalls kann das Hinlegen zur Herausforderung werden. Ist der Schaumstoff zu weich, lässt er sich umbiegen. Ein Klettverschluss oder Druckknopf lässt sich von spitzfindigen Tieren öffnen.

4. Röhrenhalskrause

Die Röhrenhalskrause ähnelt einem menschlichen Nackenschutz. Sie verhindert, dass das Tier sich bücken oder den Kopf nach hinten drehen kann. Dennoch ist es dem Hund möglich, zu essen oder zu trinken. Nachteile können Druckstellen sein, welche im Halsbereich auftreten können.

Kann ich mithilfe einer Halskrause meinen Hund erziehen?

Eine Schutzkrause ist ein Hilfsmittel, um das Tier davor zu schützen, sich selbst zu verletzen. Sie kann beispielsweise bei Verhaltensauffälligkeiten zum Einsatz kommen:

  • Ist ein Hund stark traumatisiert und rupft sich selbst sein Fell?
  • Knibbelt er an seinen Wunden?
  • Hat er eine Leckdermatitis?

Dann bietet sich eine Halskrause als temporäre Lösung an. Dies ändert allerdings nichts an den Symptomen. Daher muss das Tier begleitend therapiert werden.

Leckt der Vierbeiner sich die Pfoten und Gelenke? Das kann auf beginnende Arthrosen oder innere Erkrankungen hinweisen. Auch hier sollte man, zusammen mit dem Tierarzt, nach der Ursache suchen.

Wie reinige ich eine Halskrause für den Hund?

Je nach Modell sind Halskrausen mehr oder weniger pflegeleicht. Ein Trichter aus Plastik lässt sich mit einem feuchten Tuch reinigen. Aufblasbare Optionen haben teilweise einen Bezug, welchen man waschen kann.
Am besten verwendet man zur Reinigung zusätzlich Desinfektionsmittel, da sich an der Halskrause viele Bakterien sammeln können.

Bedenken Sie immer: Die Halskrause für den Hund ist dazu gedacht, damit seine Wunden ungestört heilen können. So sehr sich Ihr Hund Sie auch mit einem flehenden Blick anschaut - auf das Sie die Halskrause wieder abnehmen - bleiben Sie in seinem Interesse standhaft. Erst wenn die Wunde komplett verheilt ist, sollten Sie Ihren Vierbeiner von der Halskrause erlösen.

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